Gemeiner Speckkäfer

Gemeiner Speckkäfer / Teppichkäfer / Museumskäfer / Wollkrautblütenkäfer / Pelzkäfer

Die große Familie der Speckkäfer erfüllt in der Natur die wichtige Rolle der Aasbeseitung. Doch nur den wenigsten Menschen ist bewusst, dass Speckkäfer bzw. deren Larven fast in jedem Haushalt anzutreffen sind und hier u.U. zu gesundheitlichen Problemen führen können. Hier ist eine Beschreibung und ein Vergleich des Aussehens der Käferarten Dermestes lardarius, Anthrenus scrophulariae, Anthrenus museorum, Anthrenus verbasci und Attagenus pellio. Diese Käfer gehören alle zur Familie der Speckkäfer (Dermestidae) und sind oft als Schädlinge in Haushalten und Museen bekannt.

Aussehen

1. Dermestes lardarius (Speckkäfer)
  • Größe: 7-9 mm lang.
  • Farbe: Schwarz bis dunkelbraun mit einem breiten, gelblich-braunen Band, das schwarze Punkte enthält, über den vorderen Teil der Flügeldecken (Elytren).
  • Körperform: Oval und leicht abgeflacht.
  • Behaarung: Der Körper ist mit feinen Haaren bedeckt, die auf dem gelblichen Band besonders sichtbar sind.
  • Kopf und Beine: Schwarz und kurz.
2. Anthrenus scrophulariae (Teppichkäfer)
  • Größe: 2-4 mm lang.
  • Farbe: Dunkelbraun bis schwarz mit einem gemusterten Erscheinungsbild aus weißen, braunen und gelben Schuppen auf den Elytren.
  • Körperform: Rundlich und kompakt.
  • Behaarung: Dicht mit bunten Schuppen bedeckt, die das charakteristische Muster erzeugen.
  • Kopf und Beine: Klein und nicht immer leicht sichtbar von oben.
3. Anthrenus museorum (Museumskäfer)
  • Größe: 2-3 mm lang.
  • Farbe: Dunkelbraun bis schwarz mit einem unauffälligen Muster aus hellen und dunklen Schuppen.
  • Körperform: Rundlich und kompakt.
  • Behaarung: Dicht mit Schuppen bedeckt, die ein weniger auffälliges Muster als bei A. scrophulariae erzeugen.
  • Kopf und Beine: Klein und ebenfalls schwer sichtbar von oben.
4. Anthrenus verbasci (Wollkrautblütenkäfer)
  • Größe: 2-3 mm lang.
  • Farbe: Dunkelbraun bis schwarz mit einem unregelmäßigen Muster aus weißen und gelben Schuppen auf den Elytren.
  • Körperform: Rundlich und kompakt.
  • Behaarung: Dicht mit Schuppen bedeckt, die das markante Muster erzeugen.
  • Kopf und Beine: Klein und von oben schwer sichtbar.
5. Attagenus pellio (Pelzkäfer)
  • Größe: 4-6 mm lang.
  • Farbe: Schwarz bis dunkelbraun mit zwei markanten weißen Flecken auf den Elytren.
  • Körperform: Oval und etwas länglicher als die Anthrenus-Arten.
  • Behaarung: Weniger dicht als bei den Anthrenus-Arten, aber mit sichtbaren Haaren auf dem Körper.
  • Kopf und Beine: Schwarz und kurz.

Vergleich

1. Größe
  • Größer: Dermestes lardarius (7-9 mm), Attagenus pellio (4-6 mm).
  • Kleiner: Anthrenus scrophulariae (2-4 mm), Anthrenus museorum (2-3 mm), Anthrenus verbasci (2-3 mm).
2. Farbe und Muster:
  • Dermestes lardarius: Schwarz bis dunkelbraun mit gelblichem Band.
  • Anthrenus scrophulariae: Dunkelbraun bis schwarz mit bunten Schuppen und deutlichem Muster.
  • Anthrenus museorum: Dunkelbraun bis schwarz mit unauffälligem Muster.
  • Anthrenus verbasci: Dunkelbraun bis schwarz mit unregelmäßigem Muster aus weißen und gelben Schuppen.
  • Attagenus pellio: Schwarz bis dunkelbraun mit zwei weißen Flecken.
3. Körperform:
  • Oval und leicht abgeflacht: Dermestes lardarius.
  • Rundlich und kompakt: Anthrenus-Arten (scrophulariae, museorum, verbasci).
  • Oval und etwas länglicher: Attagenus pellio.
4. Behaarung und Schuppen:
  • Dermestes lardarius: Feine Haare, sichtbar auf dem gelblichen Band.
  • Anthrenus scrophulariae, museorum, verbasci: Dichte Schuppen, die markante Muster erzeugen.
  • Attagenus pellio: Sichtbare Haare, aber weniger dicht als bei Anthrenus-Arten.

Zusammenfassung

  • Dermestes lardarius ist der größte und hat ein markantes gelbliches Band.
  • Anthrenus scrophulariae und Anthrenus verbasci haben auffällige Muster aus bunten Schuppen, während Anthrenus museorum ein weniger auffälliges Muster hat.
  • Attagenus pellio ist etwas größer als die Anthrenus-Arten und hat zwei markante weiße Flecken.

Lebensweise

Die Lebensweise von Dermestes lardarius, Anthrenus scrophulariae, Anthrenus museorum, Anthrenus verbasci und Attagenus pellio unterscheidet sich in mehreren Aspekten, einschließlich ihrer bevorzugten Lebensräume, Ernährungsgewohnheiten und Entwicklungszyklen. Hier ist eine detaillierte Beschreibung und ein Vergleich ihrer Lebensweisen:

1. Dermestes lardarius (Speckkäfer)
  • Lebensraum: Häufig in Häusern, Lagerhäusern und Vorratsräumen. Sie sind auch in der Natur zu finden, insbesondere in Vogelnestern und unter der Rinde von Bäumen.
  • Ernährung: Allesfresser. Sie ernähren sich von tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, toten Insekten, Federn und Leder. Sie können auch pflanzliches Material fressen.
  • Fortpflanzung: Weibchen legen ihre Eier in der Nähe von Nahrungsquellen ab. Die Larven entwickeln sich in etwa 5-7 Wochen und durchlaufen mehrere Häutungen, bevor sie sich verpuppen.
  • Aktivität: Vor allem nachtaktiv. Die Larven sind sehr mobil und suchen aktiv nach Nahrungsquellen.
  • Temperaturpräferenzen: Bevorzugt gemäßigte Temperaturen, aber kann in beheizten Gebäuden auch bei kälterem Klima überleben.
2. Anthrenus scrophulariae (Teppichkäfer)
  • Lebensraum: Bevorzugt tropische und subtropische Klimazonen. Sie kommen häufig in menschlichen Behausungen, Hotels und öffentlichen
  • Lebensraum: Vor allem in Häusern, Museen, Lagerhäusern und trockenen Lebensräumen. Sie sind auch in der Natur in Vogelnestern und unter Baumrinde zu finden.
  • Ernährung: Die Larven ernähren sich von tierischen Produkten wie Wolle, Pelz, Federn, Haaren, Insektenresten und trockenen Lebensmitteln. Die adulten Käfer ernähren sich von Nektar und Pollen.
  • Fortpflanzung: Weibchen legen ihre Eier auf geeigneten Nahrungsquellen ab. Die Larven entwickeln sich in etwa 1-2 Jahren, je nach Temperatur und Nahrungsangebot, und durchlaufen mehrere Häutungen.
  • Aktivität: Vor allem die Larven sind aktiv und suchen nach Nahrungsquellen. Die adulten Käfer sind oft auf Blütenpflanzen zu finden.
  • Temperaturpräferenzen: Bevorzugt gemäßigte bis warme Temperaturen.
3. Anthrenus museorum (Museumskäfer)
  • Lebensraum: Häufig in Museen, Häusern, Lagerhäusern und natürlichen Umgebungen wie Vogelnestern und unter Baumrinde.
  • Ernährung: Die Larven ernähren sich von tierischen Produkten wie Wolle, Pelz, Federn, Haaren und Insektenresten. Die adulten Käfer ernähren sich von Nektar und Pollen.
  • Fortpflanzung: Weibchen legen ihre Eier auf oder in der Nähe von Nahrungsquellen ab.
  • Entwicklung: Die Entwicklung der Larven dauert etwa 1-2 Jahre.
  • Aktivität: Larven sind aktiv und suchen nach Nahrungsquellen. Adulte Käfer sind oft auf Blütenpflanzen zu finden.
  • Temperaturpräferenzen: Bevorzugt gemäßigte Temperaturen.
4. Anthrenus verbasci (Wollkrautblütenkäfer)
  • Lebensraum: Häufig in Häusern, Museen, Lagerräumen und natürlichen Umgebungen wie Vogelnestern und unter Baumrinde.
  • Ernährung: Die Larven ernähren sich von tierischen Produkten wie Wolle, Pelz, Federn, Haaren und Insektenresten. Die adulten Käfer ernähren sich von Nektar und Pollen.
  • Fortpflanzung: Weibchen legen ihre Eier auf oder in der Nähe von Nahrungsquellen ab.
  • Entwicklung: Die Larven entwickeln sich in etwa 1-2 Jahren.
  • Aktivität: Larven sind aktiv und suchen nach Nahrungsquellen. Adulte Käfer sind oft auf Blütenpflanzen zu finden.
  • Temperaturpräferenzen: Bevorzugt gemäßigte Temperaturen.
5. Attagenus pellio (Pelzkäfer)
  • Lebensraum: Häufig in Häusern, Museen, Lagerräumen und natürlichen Umgebungen wie Vogelnestern und unter Baumrinde.
  • Ernährung: Die Larven ernähren sich von tierischen Produkten wie Wolle, Pelz, Federn, Haaren und Insektenresten. Die adulten Käfer ernähren sich von Nektar und Pollen.
  • Fortpflanzung: Weibchen legen ihre Eier auf oder in der Nähe von Nahrungsquellen ab.
  • Entwicklung: Die Larven entwickeln sich in etwa 1 Jahr.
  • Aktivität: Larven sind aktiv und suchen nach Nahrungsquellen. Adulte Käfer sind oft auf Blütenpflanzen zu finden.
  • Temperaturpräferenzen: Bevorzugt gemäßigte Temperaturen.

Vergleich

1. Lebensraum
  • Dermestes lardarius: Vor allem in Häusern, Lagerhäusern, Vorratsräumen und in der Natur.
  • Anthrenus scrophulariae, museorum, verbasci und Attagenus pellio: Häufig in Häusern, Museen, Lagerräumen und in der Natur.
2. Ernährung:
  • Dermestes lardarius: Allesfresser, tierische und pflanzliche Produkte.
  • Anthrenus-Arten (scrophulariae, museorum, verbasci) und Attagenus pellio: Larven ernähren sich von tierischen Produkten, adulte Käfer von Nektar und Pollen.
3. Fortpflanzung und Entwicklung:
  • Dermestes lardarius: Entwicklung dauert etwa 5-7 Wochen.
  • Anthrenus-Arten (scrophulariae, museorum, verbasci): Entwicklung dauert etwa 1-2 Jahre.
  • Attagenus pellio: Entwicklung dauert etwa 1 Jahr.
4. Aktivität:
  • Dermestes lardarius: Vor allem nachtaktiv, Larven sind sehr mobil.
  • Anthrenus-Arten (scrophulariae, museorum, verbasci) und Attagenus pellio: Larven sind aktiv und suchen nach Nahrungsquellen, adulte Käfer sind oft auf Blütenpflanzen zu finden.
5. Temperaturpräferenzen:

Alle Arten: Bevorzugen gemäßigte Temperaturen, können aber in beheizten Gebäuden auch bei kälterem Klima überleben.

Zusammenfassung:

Dermestes lardarius unterscheidet sich durch seine Allesfresser-Diät und seine kürzere Entwicklungszeit. Die Anthrenus-Arten und Attagenus pellio haben ähnliche Lebensweisen, wobei sie sich von tierischen Produkten ernähren und eine längere Entwicklungszeit haben. Die adulten Käfer dieser Arten ernähren sich von Nektar und Pollen und sind oft auf Blütenpflanzen zu finden. Alle diese Käferarten können in menschlichen Behausungen und Lagerräumen als Schädlinge auftreten und Schäden an organischen Materialien verursachen.

Probleme:

Die Käferarten Dermestes lardarius, Anthrenus scrophulariae, Anthrenus museorum, Anthrenus verbasci und Attagenus pellio verursachen verschiedene Probleme, hauptsächlich durch ihre Ernährungsgewohnheiten und Lebensräume. Hier sind die Hauptprobleme im Detail:

1. Dermestes lardarius (Speckkäfer)
  • Lebensmittelkontamination: Die Larven und Erwachsenen können Lebensmittel kontaminieren, insbesondere getrocknete Fleischprodukte, Käse, Fisch und Getreideprodukte.
  • Materialschäden: Sie können Leder, Pelze, Wolltextilien und andere tierische Produkte beschädigen, was zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen kann.
  • Hygieneprobleme: Die Anwesenheit von Käferexkrementen, Häutungsresten und toten Käfern kann Hygieneprobleme in Lagern und Haushalten verursachen.
  • Gesundheitsrisiken: Der Kontakt mit Speckkäfern kann allergische Reaktionen und Hautreizungen hervorrufen, insbesondere bei empfindlichen Personen.
2. Anthrenus scrophulariae (Teppichkäfer)
  • Schäden an Naturhistorischen Sammlungen: Diese Käfer sind bekannt dafür, Insektenund Tiersammlungen in Museen zu befallen und zu zerstören.
  • Schäden an Textilien: Larven fressen an Wolle, Pelzen, Federn und Haaren, was zu Schäden an Kleidung, Teppichen und anderen Textilien führt.
  • Hygieneprobleme: Die Exkremente und Häutungsreste der Larven können zu Hygieneproblemen in Haushalten und Lagerräumen führen.
3. Anthrenus museorum (Museumskäfer)
  • Schäden an Naturhistorischen Sammlungen: Besonders gefährlich für Museen und Sammlungen, da die Larven wertvolle Exponate, Präparate und biologische Sammlungen zerstören können.
  • Schäden an Textilien und Möbeln: Die Larven fressen an natürlichen Fasern und können erhebliche Schäden an Teppichen, Kleidung, Möbelpolstern und anderen Textilien verursachen.
  • Hygieneprobleme: Der Befall kann zu hygienischen Problemen durch Käferexkremente und Larvenhäutungen führen.
4. Anthrenus verbasci (Wollkrautblütenkäfer)
  • Schäden an Textilien: Die Larven fressen an Wolle, Pelzen, Federn und Haaren und verursachen Löcher und andere Schäden an Kleidung, Teppichen und Polstermöbeln.
  • Schäden an Naturhistorischen Sammlungen: Wie andere Anthrenus-Arten können sie auch naturhistorische Sammlungen in Museen beschädigen.
  • Hygieneprobleme: Der Befall kann zu hygienischen Problemen durch Käferexkremente und Larvenhäutungen führen.
5. Attagenus pellio (Pelzkäfer)
  • Schäden an Textilien und Polstermöbeln: Die Larven fressen an natürlichen Fasern wie Wolle, Pelzen und Federn und verursachen Löcher und andere Schäden.
  • Schäden an Naturhistorischen Sammlungen: Wie bei den Anthrenus-Arten können sie wertvolle Exponate in Museen beschädigen.
  • Hygieneprobleme: Der Befall kann zu hygienischen Problemen durch Käferexkremente und Larvenhäutungen führen.

Vergleich:

1. Lebensmittelkontamination:

  • Hauptsächlich betroffen: Dermestes lardarius.
  • Weniger betroffen: Anthrenus-Arten und Attagenus pellio.

2. Schäden an Textilien und Materialien:

  • Alle Arten: Verursachen Schäden an natürlichen Fasern wie Wolle, Pelzen und Federn.
  • Besonders betroffen: Anthrenus scrophulariae, Anthrenus museorum, Anthrenus verbasci und Attagenus pellio.

3. Schäden an Naturhistorischen Sammlungen:

  • Hauptsächlich betroffen: Anthrenus-Arten (scrophulariae, museorum, verbasci) und Attagenus pellio.
  • Weniger betroffen: Dermestes lardarius.

4. Hygieneprobleme:

Alle Arten: Verursachen hygienische Probleme durch Exkremente, Häutungsreste und tote Käfer.

5. Gesundheitsrisiken:

  • Möglich: Dermestes lardarius kann allergische Reaktionen und Hautreizungen hervorrufen.
  • Anthrenus-Arten und Attagenus pellio: Weniger direkte Gesundheitsrisiken, aber allergische Reaktionen auf Exkremente und Häutungen sind möglich.

Zusammenfassung

Alle diese Käferarten können erhebliche Schäden an Textilien, Naturhistorischen Sammlungen und anderen organischen Materialien verursachen. Dermestes lardarius ist besonders problematisch in der Lebensmittelkontamination, während die AnthrenusArten und Attagenus pellio hauptsächlich Schäden an Textilien und Sammlungen verursachen. Hygienische Probleme sind bei allen Arten ein gemeinsames Problem, das durch ihre Exkremente, Häutungsreste und toten Käfer verursacht wird. Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung eines Befalls sind daher in Haushalten, Lagerräumen und Museen besonders wichtig.